italienischer Komponist; Direktor am Konservatorium Benedetto Marcello in Venedig 1939-1952; Einfluss von Ravel und Strawinsky; Werke: Orchesterwerke, Kammermusik, Vokalwerke, Ballette, Opern (u. a. "Dette Canzoni", "San Francesco", "Legende vom vertauschten Sohn", "Die gefangene Venus"); Hrsg. der Werke Monteverdis und Mithrsg. der Instrumentalwerke Vivaldis
* 18. März 1882 Venedig
† 1. August 1973 Treviso
Wirken
Gian Francesco Malipiero wurde am 18. März 1882 in Venedig in einer alteingesessenen Familie, die auch Dogen stellte, geboren. Mit seinem Vater, einem Klaviervirtuosen, zog er in seiner Kindheit hierhin und dorthin und kam erst als Halberwachsener nach Venedig zurück, wo er sich nun einem ernsten Musikstudium hingab. Er wurde Schüler von Bossi und erhielt seine entscheidende Ausbildung in Wien. In Berlin hörte er ein paar Vorlesungen von Max Bruch. Als dieser Richard Wagner verherrlichte, blieb M. wütend weg: Das war es ja gerade, wovon er loskommen wollte.
In Paris, wohin er 1913 gegangen war, traf er mit Ravel, Casella und Stravinsky zusammen und wurde von ihnen stark beeinflußt. Er brach mit allen musikalischen Traditionen und entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem Komponisten modernster Klangfarbe und Kompositionstechnik. Unter Verzicht auf den Belcanto, der seit einem Vierteljahrtausend ...